Hinter den Kulissen

In der nebenstehenden Zeitleiste wird schon erkennbar, dass unser Projekt eine sehr lange Vorlauf- und Planungszeit beansprucht hat.
Die Idee, damals in einem Feedbackworkshop von ca. 20 sog. Dorfentwicklern geboren, klingt hier ein wenig abstrakt: Entwicklung einer Metaplattform Schlaue Dörfer.
Zunächst war die Motivation nichts anderes als schnellstmöglich mit einem geeigneten Werkzeug zu verhindern, dass das in den Workshops ausgetauschte Wissen zu schnell verloren geht. Dieses Ziel zu erfolgen hatte einen guten Grund: Die zusammengekommenen Dorfentwickler hatten erstens immer sehr viel zu erzählen und konnten zweitens durch ihre oft extrem interessanten Erfahrungsberichte die anderen Akteure sehr gut motivieren.
Damit waren bereits zwei der Ziele völlig klar, die erreicht werden sollten: die „Gründungsväter“ bekamen zum einen den Auftrag, einen gut funktionierenden Wissenspool zu organisieren und zum anderen dafür zu sorgen, dass sich möglichst viele aktive Bürger aus interessierten Dörfern ganz einfach und effektiv austauschen können, mit dem Ziel, ihr Dorf vor allem gesünder zu machen.
Das vielleicht sogar noch wichtigere Ziel des Projektes ist es, eine übergeordnete Zusammenarbeit über Dorfgrenzen hinaus zu organisieren. Das könnte man auch Netzwerkintelligenz nennen mit der Idee, dass durch die gezielte Kooperation vieler Dorfkümmerer eine gemeinsame Bewegung entsteht: der Austausch von Wissen, der Spaß an Zusammenarbeit, das gemeinsame Ergebnis wird mehr sein als die Summe der Einzelbeiträge der Netzwerkmitglieder.

Was in erster Linie zu tun ist, um dieses erste Ziel zu erreichen, war relativ schnell definiert. Denn das war eine konsequente Folge der Vorarbeit, die Bernd Gard als Initiator der Dorfentwicklung Gesundheit und Dr. Ellis Huber als langjähriger Gesundheitsexperte schon geleistet hatten: Im Mittelpunkt muss die Gesundheit der Bürger stehen. Konkret sollten es einzelne Ziele sein: die Befähigung der Bürger, ihre Gesundheit zu erhalten und die Förderung ihres Interesses bzw. ihrer Kompetenz, ihre eigene Gesundheit zu fördern. Und zwar mit den Möglichkeiten, die in ihrer eigenen Persönlichkeit stecken. Das nennt man dann Salutogenese bzw. einen salutogenetischen Ansatz.
Erste Gesundheitsthemen zu finden, rund um das Thema Lebensstil, war eher leicht: Gesundes Essen aus regionalen und saisonalen Produkten gehört zur gesundsheitsfördernden Esskultur. In Bewegung bleiben, was körperliche Aktivität, aber auch soziale Kontakte angeht, ist die zweite, fast jedem bekannte, Gesundheitssäule.
Im Projekt sollte eine der spannenden Aufgaben sein, andere wichtige Themen zu finden, die für Gesundheit der Dörfer und ihrer Bürger sorgen.
Diese werden dann unter dem Punkt Themen zu finden sein.

Fast historisch gewachsen wurde die IKK Südwest zum entscheidenden Förderer der Idee der Schlauen Dörfer: Bereits sehr engagiert als Unterstützer in der Wissensvermittlung über die Kommunalakademie in Boppard und in konkreten Projekten von Bernd Gard konnten die Entscheider der IKK rund um Prof. Loth (Vorstand) und Herrn Both (Referatsleiter Gesundheitsförderung) für die Idee einer „Schlauen Gesundheitsförderung“ begeistert werden. So entstand nach und nach ein schlagkräftiges Team, das Plan und Umsetzung in Angriff nehmen konnte.
In der Weiterentwicklung des Projektes will das Schlaue Dörfer – Team auch weitere Mitstreiter z.B. auch aus dem Kreis zukünftiger Dorfkümmerer zur Mitarbeit einladen. Die Idee ist es, durch die Werkzeuge des Portals unterstützt auch interkommunale Projekte zu initiieren: Mit Unterstützung des Orga-Teams aus der Schlaue Dörfer – Zentrale soll die Kompetenz, digiloge Prävention wirksam in die Dörfer zu bringen, auch regional und lokal entwickelt werden.

Die anspruchvollste Aufgabe bei der Erstellung einer ersten Ideensammlung und Projektskizze für das Vorhaben war die Verständigung auf eine erste Teilstrecke, eine grobe Route. Am nebenstehenden Meilensteinstrahl lässt sich schon ablesen, dass wir im Projekt eine sehr lange Planungsphase hinter uns gebracht haben. Das ist natürlich u.a. durch die jetzt schon vorhandenen Kompetenzen und das große Erfahrungswissen des bestehenden Schlaue Dörfer – Teams begründet.
Wir haben uns früh entschlossen, auch weil viele aktive und ehemalige Fußballer mitarbeiten, das ganze Projekt vor allem an Kompetenzen und Ressourcen der potenziellen Mitspieler auszurichten. Wie in jedem guten Team haben wir zentrale Positionen von Anfang mit schlauen Spielern besetzt, die lange Jahre in der Gesundheitsliga spielen. Erfreulicherweise konnten aber auch jüngere, vor allem mit Kreativität ausgestattete Mitspieler gewonnen werden.
Letztlich fordert unser Plan nun auch weitere Menschen, die sich in Zukunft mit dem Kernteam um ganz viele Strukturen rund um eine Weiterentwicklung unserer „Spielidee“ bemühen.

Im Projektplan hat das Schlaue Dörfer – Team beschlossen, zunächst volle Konzentration auf den Aufbau des eigenen Wissens- und Kooperationsportals zu legen. Während dessen Aufbaus mit den entsprechenden Medienexperten wurden selbstverständlich auch die späteren Nutzer, also unsere Dorfkümmerer als Tester und Ideengeber in die Entwicklung einbezogen.
Genau dieser Anspruch soll den weiteren Aufbau des Portals wie des gesamten Projektes ständig begleiten:
• Wir wollen mit den Akteuren aus den Dörfern zusammen das Bestmögliche erreichen.
• Ideen, Kompetenzen und vor allem auch kritische Blicke sind erwünscht und gefordert.
• Verbindungen zu bereits bestehenden Projekten, laufenden Planungen aber auch heute noch utopischen Vorhaben sind nicht nur gewollt sondern lassen die weitere Entwicklung der Schlauen Dörfer zum lebendigen und dynamischen Prozess werden.

Kurzum: In vielen aktuellen Innovationsprojekten ist das Thema Partizipation, insbesondere der Bürger gefordert. In zahlreichen Förderprogrammen ist die Beteiligung der Menschen aus den Dörfern und Quartieren sogar eine Bedingung bzw. ein Erfolgsfaktor für die Zuteilung von Fördermitteln.