Was ist schlau?

Ein Auslöser der Idee der „Schlauen Dörfer“ war eine ziemlich einfache Erkenntnis in einer größeren Runde von Dorfentwicklern rund um Bernd Gard, Ellis Huber und Uto Scheidt: Es ist eigentlich ziemlich „dumm“ und alles andere als „schlau“ in Zeiten unglaublich einfacher Möglichkeiten, Wissen zu teilen und jedermann verfügbar zu machen, dies nicht effizient zu tun in der Dorfentwicklung.

Die Geburtsstunde der Vision, den immer größer werdenden Wissens- und Erfahrungsschatz rund um gesunde Dorfentwicklung auf einer eigenen Plattform zu teilen, löste als nächstes die Überlegung aus, wie man dieses neue Projekt nennen sollte. 

Das Projektteam hat mit der Auswahl des Begriff es „schlau“ bewusst einen Begriff gewählt, über dessen Bedeutung man diskutieren kann: Denn diese ist durchaus je nach Situation veränderbar. Was heute noch schlau ist, muss manchmal morgen schon überprüft werden. Manchmal verbindet man mit dem Merkmal schlau auch eine gewisse Umtriebigkeit, das heißt „schlau sein“ kann auch ins Negative umschlagen, wenn nicht mehr das Wohl auch der Anderen zählt.

Allemal war es im Laufe des Projektes schon sehr interessant, mit Menschen darüber zu diskutieren, was sie unter „schlau“ verstehen und was wohl dahinter steckt, wenn wir von einem „schlauen Dorf“ reden.

In Diskussionen aber auch mit Blick ins Internet haben wir einige Definitionsversuche, Deutungsvarianten und Kommentierungen für den Begriff  „schlau“ gefunden. Einige davon wären:

Jemand der schlau ist, stellt manches in Frage, lässt sich nicht ständig und über Gebühr von feststehenden Gewohnheiten irritieren, sucht und findet manchmal neue Wege, sowie dabei auch oft neue Möglichkeiten und kann so für sich und andere gute Dinge bewirken. Wer schlau ist, hat die Fähigkeit klug, praktisch und auch geschickt zu handeln. 

Schlaue Menschen können meist Zusammenhänge gut verstehen, ziehen dann auch schnell die richtigen Schlüsse und erreichen so die für sie wichtigen Ziele.

Schlau zu sein kann auch bedeuten, die eigenen Absichten mit dafür tauglichen Mitteln zu verfolgen, die für andere eher verborgen sind oder auf die andere in der Situation nicht kommen. Die entstehenden Lösungen können dann auch kreativ ausfallen.

Allerdings ist die Kehrseite dieser Medaille auch manchmal eine gewisse Bauernschläue, die nicht selten bis zu einer gewissen Durchtriebenheit führt.

Genau den letzten Aspekt werden die Menschen vermeiden, die sich als Aktive in dem Projekt „Schlaue Dörfer“ einbringen werden!

Wir wollen gemeinsame Schlauheit als besondere Art einer Teamintelligenz entwickeln. Dazu zählt eine gewisse Geschicklichkeit in der Bewältigung praktischer Probleme in der Zukunftsgestaltung unserer Dörfer genauso wie eine reaktionsschnelle Wendigkeit im Hinblick auf globale oder politische Einflussfaktoren. Und am Ende gehört auch das gemeinsame Zweifeln und Infragestellen immer wieder dazu.

Wir wollen auf unserer Plattform kluge, schlaue und intelligente Menschen vernetzen, jedem ermöglichen, seine persönlichen Ressourcen und Stärken einzubringen.

Das nennt man aus der Gesundheit kommend Salutogenese, die uns, kombiniert mit der Nutzung digitaler Werkzeuge, neue Chancen öffnet: Wir können unsere gemeinsamen Ziele schnell, arbeitsteilig und übergreifend realisieren und die überholten Zielperspektiven der Konkurrenz- und Konsumgesellschaft durch Aspekte des Gemeinwohls ablösen.

Was ein Dorf tatsächlich „schlau“ macht, ist im Konzept unserer Plattform schon in einem ersten Schritt hinterlegt. Die Festlegung der Kriterien, die für alle zukünftig beteiligten Schlauen Bürger aus Schlauen Dörfern, Quartieren und Städten, mit dem Attribut „schlau“ verbunden sein werden, ist aber Teil des Projektes.

Am Ende der Entwicklungsphase wird dann ein Qualitätssiegel stehen, dass das gemeinsame Ergebnis vieler Schlauer Bürger ist und die Netzwerkintelligenz beschreibt, die am Anfang unserer Idee stand!